GFK


Wofür steht GFK?

GFK steht für gewaltfreie Kommunikation. Bekannt geworden durch das von Marschall Rosenberg entwickelte  Modell. Näheres siehe weiter unten im Text.


Die das richtige Wort beherrschen beleidigen niemanden. Und sie sprechen trotzdem die Wahrheit.

Ihre Worte sind niemals gewaltsam...

Sie lassen sich nicht demütigen und demütigen niemanden.

                                                                                                                                                                         Buddha


Wir kennen drei Varianten der emotionalen Kommunikation


  1. Passive Kommunikation
  2. Passiv aggressive Kommunikation
  3. Bestärkende (bzw. Gewaltfreie) Kommunikation


Zu jeder guten Beziehung gehört auch der Konflikt! Das Fehlen von Konflikten ist ein Indiz für eine emotionale Distanz, die eine echte Beziehung ausschließt!


Die vier apokalyptischen Reiter


Der 1. Apokalyptisch Reiter

Es ist die Kritik, satt einfach eine Beschwerde oder Bitte vorzubringen.


Der 2. Apokalyptische Reiter

Es ist die Verachtung. Sie ist für unser limbisches System ( Gleichgewicht)

besonders gefährlich und zerstörerisch. Die Verletzung führt zu subtilen, oft unterschwelligen Angriffen oder Sarkasmus.


Der 3. Apokalyptische Reiter

Es ist der Gegenangriff. Bei Angriff reagiert das emotionale Gehirn spontan mit Kampf oder Flucht. Diese Reaktion ist von der Evolution fest in unseren Genen eingeschrieben. Das Gesetz des Stärkeren hat gesiegt und das Reptielienhirn in uns ist zufrieden. Der „Gegner“ bleibt tief verletzt zurück. Der emotionale Abgrund vergrößert sich.


Der 4. Apokalyptische Reiter

Es ist der totale Rückzug. Damit beginnt oft die letzte Phase in einer Beziehung. Einer macht dicht, reagiert einfach nicht mehr. Der Andere wird wütend, dass er einfach ignoriert wird. Das ist die Phase, in der Teller fliegen oder das Risiko, Schläge zu bekommen, in Kauf genommen wird. Physische Gewalt ist ein verzweifelter Versuch, mit dem Anderen in Kontakt zu kommen. Es soll ihm zeigen, was emotional erlebt wird und den „Gegner“ seinen Schmerz fühlen lassen. Das funktioniert natürlich nie. Der affektive Rückzug ist kein wirksamer Umgang mit Konflikten. Er kann sehr böse enden (sogar in Mord), wie Gottmann gezeigt hat.

John Mordechai Gottman (* 1942) ist ein US-amerikanischer Psychologe und emeritierter Professor für Psychologie an der University of Washington. Er wurde vor allem durch seine Arbeit über Ehestabilität und Beziehungsanalyse durch direkte Beobachtung bekannt. - Quelle > Wikipedia



Marschall Rosenberg

Er ist Psychologe und der Experte des nach ihm benannten Kommunikationsmodells. Alles sagen, aber ohne Gewalt!

Es beinhaltet zwei Grundsätze der Kommunikation.


Der 1. Grundsatz

Urteile (das heißt Kritik) immer durch eine objektive Beobachtung ersetzen. Je objektiver und präziser Sie sich Ausdrücken, um so eher wird der Andere unsere Worte als einen legitimen Kommunikationsversuch aufnehmen und nicht als potentielle Kritik.


Der 2. Grundsatz

Vermeiden Sie jedes Urteil über den Anderen. Konzentrieren Sie sich statt dessen auf Ihre eigenen Gefühle und kommunizieren Sie diese. (Denn Ihre Gefühle können von niemand anderem in Frage gesellt werden.




Noch wirksamer ist es, dem Anderen zusätzlich auch mitzuteilen welche Hoffnungen er bei uns enttäuscht hat.

Als Orientierungshilfe kann die Karte mit den sechs Buchstaben von David Servan-Schreiber dienen. > Q.O.- O.G.E. <

David Servan-Schreiber (* 21. April 1961 in Neuilly-sur-Seine bei Paris; † 24. Juli 2011 in FécampNormandie) war ein französischer MedizinerPsychiater und Autor.)



                                                                                                                > Q.O.- O.G.E. <


Q steht für Quelle. Sie müssen sich immer an die Quelle des Problems wenden. Der/Die Angesprochene muss die Quelle des Problems sein und auch die Möglichkeit haben dieses zu lösen.


O steht für Ort und Gelegenheit. Sie müssen darauf achten,dass das Gespräch an einem geschützten Ort und zu einem Zeitpunkt statt findet, an dem Ihr Gesprächspartner auch wirklich innerlich verfügbar ist.


B steht für freundliche Begegnung. In dem Sie Ihrem Gesprächspartner freundlich gegenüber treten, öffnen Sie seine Ohren, anstatt diese zu verschließen.

Es gibt ein Zauberwort, das die Aufmerksamkeit anzieht. Der Name! Sprechen Sie Ihr Gegenüber immer mit seinem Namen an, dazu noch ein paar freundliche Worte. Die müssen aber immer wahr sein.


O steht für Objektivität. Benennen Sie die Verhaltensweise, die Sie verletzt hat. Es ist wichtig, nur die Situation zu beschreiben. Auf keinen Fall darf eine moralische Wertung enthalten sein.


G steht für Gefühl. Nach der Tatsachenbeschreibung müssen sofort die Gefühle kommen. Sie müssen Ihre Gefühle beschreiben! Sprechen Sie nicht von Ärger! Denn Ärger ist bereits ein Gefühl, das sich auf den Anderen richtet und nicht Ausdruck einer Verletzung im eigenen Inneren. Besser und wirksamer ist wenn Sie sagen: „Das hat mich verletz“ oder „Das empfand ich demütigend.


E steht für Enttäuschung. Sie könnten es dabei belassen, das Gefühl zu benennen, aber es ist noch viel Wirksamer,wenn Sie zusätzlich äußern welche Hoffnungen und welches Bedürfnis bei Ihnen enttäuscht wurde.


Egal um was für eine Situation es sich handelt, es gibt immer nur drei Möglichkeiten zu reagieren. Erstens: Passiv., zweitens: passiv aggressiv oder drittens: bestärkend, was für die gewaltfreie Kommunikation steht. Und jedes mal müssen Sie die emotionale Herausforderung annehmen und sich entscheiden. In seltenen Fällen kann es besser sein passiv oder passiv aggressiv zu reagieren. Wenn der Anlass so unbedeutend ist, dass er weder Zeit noch Aufmerksamkeit verdient, oder in einer Notsituation, bzw. bei Gefahr. So funktioniert das Militär, weil es seine Aufgabe ist, Gefahren entgegenzutreten. Wenn Sie möchten, dass Ihre Bedürfnisse befriedigt werden, ist Gewaltfreie Kommunikation das Mittel der Wahl.